Vorfreude in Oppeln ist groß: Kleine Kirche erstrahlt in neuem Glanz

Nachricht Oppeln, 22. März 2025

Alles wieder wie neu. Heino Müller, Vorstand der St. Nicolai-Kirchengemeinde Oppeln, lächelt zufrieden. Das kleine Gotteshaus ist in großem Stil auf Vordermann gebracht worden. Nach rund einem Jahr sind die Arbeiten in der kleinsten Kirchengemeinde des Kirchenkreises Cuxhaven-Hadeln so gut wie beendet. Am kommenden Wochenende wird fröhlich gefeiert.

Hell und freundlich fällt das Licht des ersten Frühlingstages durch die großen Fenster der Kirche, die 1734 in ihrer heutigen Form errichtet worden ist und seither den Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft bildet. Rund 300 Menschen leben in Oppeln, 157 davon gehören aktuell der evangelisch-lutherischen Kirche an.

Der Kirchenkreis gab 50.000 Euro zur umfangreichen Sanierung

Rund 522.000 Euro hat das umfangreiche Sanierungspaket gekostet, 50.000 Euro davon übernahm der Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln, das Gros steuerte die Landeskirche bei. "Wir sind überaus dankbar", sagt Heino Müller, der - wie so oft in den vergangenen Monaten - auch heute wieder in den Westerweg gefahren ist. "Ein beruhigendes Gefühl, dass unsere Kirche jetzt für die nächsten Generationen bereitsteht", meint er und lässt seinen Blick durch den langgestreckten Innenraum schweifen.

Putz löste sich von den Wänden, Risse durchzogen das Mauerwerk

Heino Müller kann sich noch gut daran erinnern, wie die Kirche vor der Modernisierung ausgesehen hat: Überall löste sich Putz von den Wänden - seinerzeit noch in Rosa gehalten - Risse durchzogen bedrohlich das Mauerwerk, Feuchtigkeit hatte ihre Spuren hinterlassen. Und auch Fenster und Türen waren nicht mehr in Schuss. Ein Oppelner Anwohner nahm Kontakt auf mit dem Amt für Bau, Kunst und Denkmalpflege in Bremerhaven. Dadurch wurde die Sanierung angestoßen.

Kevin Kari ist seit dem frühen Frühlingsmorgen fleißig am Werk. Der junge Mann führt im Auftrag der Söhl Malermeister Manufaktur aus Hollnseth die letzten Arbeiten aus.
Die Eingangstürchen der 26 Kirchenbänke hat er bereits in hellem Grau gestrichen, sie trocknen gerade ab, jetzt sind noch Türzargen an der Reihe. Und die Innenseite der schweren Kirchenpforte. "Damit bin ich bald durch", sagt der 19-Jährige und führt den Pinsel weiter über die glatten Holzflächen. Feinschliff der handwerklichen Art.

Der Weg zum großen Ziel war lang. Zunächst mussten sämtliche Kirchenbänke umziehen. Sie wurden im Mai auf dem Dachboden eines örtlichen Bauernhofs zwischengelagert. Ebenso die große Bibel, die goldenen Kerzenhalter und die Bänke zum Niederknien. Altar und Orgel erhielten eine staubdichte Verpackung aus gepressten Holzplatten, und alsbald verbargen auch Gerüste die Kirche - trittsichere Plattformen für die Handwerker.

Neue Elektroinstallation für die richtige "Erleuchtung"

Als diese anrückten - unter anderem von der Firma Diers aus Otterndorf - hatten sie alle Hände voll zu tun. Unter anderem wurden die rostigen Maueranker entfernt, der alte Wandputz durch widerstandsfähigen Muschelkalk ersetzt. Und ohne neue Elektroinstallationen wollte man in Oppeln künftig auch keine mehr Gottesdienste mehr feiern – die richtige „Erleuchtung“ der Gemeindeglieder muss schließlich sein.

Während der Arbeiten stellte sich manche Überraschung ein. So entdeckten die Handwerker während der Reinigung des hölzernen Deckengewölbes - der „Tonne“ - dass sich fressfreudige Marder dort immer wieder bedient hatten: Die Isolierungen waren durchgenagt, überall lag Kot. "Das sah schlimm aus", sagt Müller. Also reinigten die Mitarbeiter der Firma Wibbecke aus Ostfriesland die "Tonne", und Firma Meyer aus Oberndorf Niederstrich erneuerte in einem Aufwasch einen Teil des Dachstuhls. Gleichzeitig wurden die maroden Dachrinnen durch größere Dachrinnen aus Zink ersetzt.

"Für unsere kleine Kirche ist die Sanierung ein großer Schritt in die Zukunft"

Bis auf ein paar kleinere Restarbeiten - unter anderem müssen noch Steine im Eingangsbereich ersetzt werden - ist St. Nicolai in Oppeln jetzt wieder bestens aufgestellt. Heino Müller freut sich: "Für unsere kleine Kirche ist die Sanierung ein großer Schritt in die Zukunft."

Andreas Schoener, Referent Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln

Festlicher Gottesdienst

Die Sanierung der Oppelner Kirche wird am Samstag, 29. März, mit einem festlichen Gottesdienst gefeiert. Pastor Klaus Volkhardt und der Kirchenvorstand freuen sich auf Bürger aus nah und fern. Der Gottesdienst im Gebäude am Westerweg im Wingster Ortsteil beginnt um 14 Uhr.