Unter dem Titel „Jerusalem is calling …“ erhielten rund 80 Schülerinnen und Schüler der BBS Cuxhaven digital einen authentischen Einblick in Judentum und jüdisches Leben. Schulpastor Dr. Lutz Meyer hatte das besondere Zusammentreffen initiiert. Im Verlauf berichtete Yair Ben Yehuda, Mitarbeiter der Lea-Fleischmann-Bildungsprojekte in Jerusalem, per Zoom eindrucksvoll aus seinem Alltag und beantwortete Fragen – darunter auch die zentrale: „Wie wird man eigentlich Jude?“
Beeindruckt von der jüdischen Religion
Ben Yehuda erzählte von seinem Weg: Aufgewachsen im Vogtland, zog es ihn als jungen Mann nach Israel. Beeindruckt von der jüdischen Religion entschloss er sich, selbst Jude zu werden. „Jude wird man entweder durch die Geburt von einer jüdischen Mutter oder durch eine bewusste Entscheidung nach einem mehrjährigen Lernprozess“, erklärte er. Für ihn bedeutete das über zwei Jahre intensiven Lernens, bevor er offiziell von einem Rabbiner aufgenommen wurde.
613 Gebote regeln das Zusammenleben
Zentral für den jüdischen Glauben ist die Thora, die fünf Bücher Mose. Sie berichtet nicht nur von der Entstehung der Welt, sondern regelt auch viele Lebensbereiche gläubiger Juden. Dazu gehören 613 Gebote, darunter das Verbot, Fleisch und Milch zusammen zu essen: „Das bedeutet, ich könnte keinen Cheeseburger essen – der ist nicht koscher“, erläuterte Ben Yehuda schmunzelnd. Besonders anschaulich machte er die Thora mit einer handgeschriebenen Thorarolle, einem der wertvollsten Gegenstände in einer Synagoge.