Ein Satz aus einem Faßbender-Film der 70er Jahre schleicht sich in diesen Tagen immer wieder in meinen Kopf – obwohl ich diesen Streifen nie gesehen habe. Im Internet erfahre ich, dass ein junger Mann aus Nordafrika, der zum Arbeiten in die Bundesrepublik gekommen ist, ihn zu der wunderbaren Brigitte Mira gesagt hat. Sie spielt eine ältere Dame, die mit dem jungen Mann eine Beziehung aufnimmt.
Angst essen Seele auf – ein Satz, der Angst machen kann
Angst essen Seele auf – ein Satz, der das umschreibt, was heutzutage in der Welt so los ist: Wir haben Angst – vor wirtschaftlichen Verlusten, vor gesundheitlichen Einschränkungen, vor der Klimakrise, vor dem Krieg in Europa, vor jenen Politikern, denen Menschenwürde nichts mehr zu gelten scheint. Angst essen Seele auf – ein Satz, der Angst machen kann. Davor, dass unsere Seele verloren geht. Und mit unserer Seele all das, was das Leben so lebenswert macht. Dabei gibt es ein Alternativprogramm, das uns seit mehr als 2000 Jahren vorliegt. Es ist ein Satz, der kurz umreisst, was Gott sich für uns wünscht: Ein Leben ohne permanente Angst, ein Leben im Vertrauen in die Mitmenschen, die es gut mit uns meinen und ein Leben im Glauben an den einen Gott, der uns so viel mehr zusagt, als das, was wir Menschen uns gegenseitig zu bieten haben.
Unsere Seele wachrütteln und nicht abstumpfen lassen
Machen wir uns also auf den Weg und versuchen wir, unsere Seele wachzurütteln und sie nicht von den politischen Verwerfungen der heutigen Welt, von ihren Kriegen und ihrer Ungerechtigkeit abstumpfen zu lassen. Machen wir uns auf den Weg zu unseren Nachbarn, mit denen wir lange nicht gesprochen haben. Auf den Weg zu den Teilen der Familie, von denen wir lange nichts gehört haben. Und machen wir uns auf den Weg in unsere nächste Gemeinde und zum nächsten Gottesdienst und vertrauen wir darauf, was Jesus spricht: „Auch ihr seid jetzt traurig. Doch ich werde euch wiedersehen. Dann wird euer Herz voll Freude sein, und diese Freude kann euch niemand mehr nehmen.“ (Johannes 16, 22)
Helga Skrandies-Brihmani, Diakonin der Martinskirche und der Gnadenkirche in Cuxhaven
Öffnungszeiten Superintendentur