Vom Dunkel zum Licht – Gottesdienst und Gedenken im November

Nachricht Kirchenkreis , 18. November 2025

Mit stiller Würde und eindringlichen Bildern vom Leben hielten viele Gemeinden im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln am Sonntag ihre Gottesdienste zum vorletzten Sonntag des Kirchenjahres. Dieser Abschnitt im Kirchenkalender richtet traditionell den Blick auf die Zerbrechlichkeit menschlicher Existenz – und auf die Hoffnung, die dem christlichen Glauben innewohnt.
Im Zentrum stand der Predigttext aus Hiob 14: „Der Mensch … lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe.“ Diese ungeschönten Worte prägten den Gottesdienst und verbanden sich mit Chorälen, Gebeten und dem Evangelium aus Johannes 5. Die Predigt machte deutlich, dass Hiobs Klage kein Ausdruck endgültiger Verzweiflung ist, sondern ein Weg, der durch das Dunkle hindurch zu Gott führt – ein Ringen, das Vertrauen und Trost sucht.

Ein stilles Zeichen der Verbundenheit mit den Toten

Im Anschluss an den Gottesdienst begab sich die Gemeinde zum Ehrenmal, um am Volkstrauertag der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt zu gedenken. Begleitet von Orgelklängen und dem Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“ wurde ein Kranz niedergelegt – ein stilles Zeichen der Verbundenheit mit den Toten und den Leidtragenden vergangener und gegenwärtiger Konflikte.

Hass, Verfolgung und Extremismus gegenwärtig

In den Ansprachen wurde an die Soldaten der Weltkriege, an Opfer von Hass, Verfolgung und Extremismus sowie an die Menschen in heutigen Kriegssituationen erinnert. Dabei klang eine zentrale Einsicht dieses Sonntags an: Gottes Blick auf unsere Vergänglichkeit verbindet sich mit seinem Ruf zum Frieden.

Erinnern, Klagen und Hoffen gehören zusammen

Mit dem Lied „Weiß ich den Weg auch nicht“ endete die Feierstunde – getragen von der Zuversicht, dass Gott den Weg kennt, auch wenn er uns oft verborgen bleibt. So wurde dieser Sonntag zu einem leisen, zugleich tröstlichen Zeichen: Erinnern, Klagen und Hoffen gehören zusammen – und Gott hält alles in seiner Hand.

Johannes Drechsler, Diakon