Es war keine leichte Kost, die Militärpfarrerin Dr. Katja Bruns den Mitgliedern der Kirchenkreiskonferenz da in Lüdingworth präsentierte. Von "(Militär-)Seelsorge in der Zeitenwende" sollte die Rede sein. Und davon, was auch auf Pastorinnen und Pastoren im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln zukommen könnte, falls Russland die NATO - militärisches Bündnis europäischer und nordamerikanischer Staaten – irgendwann doch angreifen sollte.
Eine Führung durch die Lüdingworther Kirche zum Auftakt
Dabei hatte die Kirchenkreiskonferenz ganz entspannt begonnen. Pastorin Astrid Friedrichs, an diesem Vormittag Hausherrin in Lüdingworth, stellte den Kolleginnen und Kollegen „ihre“ St. Jacobi-Kirche vor - neben Altenbruch und Otterndorf der bekannteste und wohl schönste der drei „Bauerndome“ im Kirchenkreis. Weil der Feldsteinbau seit jeher eine Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela ist, rüstete Friedrichs die stellvertretende Superintendentin Dr. Sabine Manow im Altarraum zu Anschauungszwecken mit den notwendigen Utensilien für einen „richtigen“ Pilger aus – und ließ nebenher noch so manches wissenswerte Detail über das hochgewölbte Gotteshaus einfließen.
Militärpfarrerin stellt Operationsplan Deutschland vor
Nach dem ersten Kaffee im Gemeindehaus stieg Pastorin Martina Weber in die Tagesordnung der Kirchenkreiskonferenz ein. Nach Abhandlung der üblichen Regularien begrüßte die Kirchenfrau aus St. Petri in Cuxhaven den einzigen Gast an diesem Vormittag: Dr. Katja Bruns. Die Militärpfarrerin, geboren und aufgewachsen in der Nordheide und zuständig für die Marineflieger am Stützpunkt Nordholz, stellte Teile des Operationsplans Deutschland der Bundeswehr vor – eine umfassende Rahmenrichtlinie für die Gesamtverteidigung des Landes, die als Reaktion auf die sich zuspitzende Weltlage entwickelt worden ist.