Sommer, Gemeinschaft, Glaube: Warum Ferienfreizeiten so wertvoll sind

Nachricht Kirchenkreis, 17. Juli 2025

Für viele Kinder sind es die schönsten Tage des Jahres – für manche sogar die einzigen echten Ferien. Wenn sie spielen, lachen, sich ausprobieren, über Gott sprechen, sich frei fühlen. Möglich machen das die Ferienfreizeiten im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln – getragen von Haupt- und Ehrenamtlichen, die den Mädchen und Jungen mit viel Herz und für kleines Geld einzigartige Erlebnisse in christlicher Gemeinschaft schenken.

Wieder alles dabei, was Kindheit unvergesslich machen kann

Ob Deichcamp in Altenbruch, Kinderfreizeit in Bokel oder Erlebnistage auf Schloss Ascheberg – auch in diesem Sommer war wieder alles dabei, was Kindheit unvergesslich machen kann.

Auf dem Campingplatz in Altenbruch ist das Frühstück beendet, die Kinder haben sich in ihre Zelte zurückgezogen. Kirchenkreisjugenddiakon Matthias Schiefer, Regionaldiakon Henning Elbers und Diakonin Silke Marx können kurz durchatmen. 74 Kinder in Woche eins, 78 in Woche zwei halten sie ordentlich auf Trab. Tag und Nacht. Unterstützt werden sie von rund 20 Teamern, die die Sieben- bis Elfjährigen betreuen – beim Freundschaftsbänder-Knüpfen, Haareflechten oder beim kreativen Bearbeiten von Holz mit dem „Brenn-Peter“.

Kinder sollen wachsen und sich entwickeln können

„Wir sorgen für Erlebnisse in christlicher Gemeinschaft, die es jedem Einzelnen ermöglichen, zu wachsen und sich zu entwickeln“, sagt Matthias Schiefer, der das Angebot gemeinsam mit Silke Marx ins Leben gerufen hat. Seit 2013 ist das Deichcamp fester Bestandteil der Evangelischen Kirchenjugend – bewusst niedrigschwellig, damit auch Familien mit kleinem Geldbeutel ihren Kindern Ferien ermöglichen können.

Heimweh ist im Deichcamp immer ein Thema: Weil Celina-Sophie (rechts) über Nacht dann doch nicht nach Hause wollte, spendierte Kreisjugenddiakon Matthias Schiefer ihr am nächsten Morgen einen Einhorn-Cocktail, den sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Jara sichtlich genossen hat. Foto: Privat

„Ferien am Meer – für Kinder von hier!“, lautet das Motto einer Reihe, die in Norddeutschland längst zu einer Marke geworden ist. Zahlreiche Sponsoren sowie die Nordseeheilbad GmbH sichern die Finanzierung des Vorhabens mit.
Übrigens: Wer mal ganz großes Heimweh hat, der darf abends nach Hause – und am nächsten Tag wiederkommen. „Da gehen wir ganz auf die Bedürfnisse der Kinder ein“, sagt Henning Elbers, der in diesem Bereich schon vielfältige Erfahrungen gemacht hat.

Das Zelt ist voll, als die Diakonin von der Auferstehung erzählt

Täglich vermittelt Silke Marx den Kindern christliche Inhalte – kindgerecht, alltagsnah. An diesem Morgen geht es um Ostern. Das Zelt ist voll, als die Diakonin – unterstützt durch Videos – von der Auferstehung erzählt. Die Kinder sitzen auf dem Boden, hören aufmerksam zu.
Nach dem Mittagessen geht es hinaus zur Quatsch-Olympiade mit Gummistiefel-Weitwurf. Lina freut sich schon: „Das wird bestimmt lustig!“, ruft sie und rennt zu ihren Freundinnen.

Auch im Schullandheim Bokel wurde viel gelacht, gespielt, geglaubt. 29 Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren verbrachten dort eine Woche unter dem Motto „Abenteuer im Wilden Westen“. Begleitet wurden sie von Sara Schneider und ihrem Team sowie von Pastorin Meike Müller-Bilgenroth, die den in Ruhestand gegangenen Diakon Detlev Dormeyer vertrat.
Mit den erfundenen Figuren Sheriff Backpfanne und Lacy Lou wurde geritten, getobt und geschmuggelt – inklusive Nachtwanderung mit Überraschung. Highlight: der Ausflug zum Jaderpark. Zwei Tage im Waldbad rundeten das Erlebnis ab.

Biblische Morgenrunden über Abraham, Hagar und Jakob

Auch drinnen war immer was los – mit Chaosspiel, Aufräum-Challenge, Werwolf, Schach und Co. Lilly Schneider sorgte mit einem Teamer für leckeres Essen. Drei biblische Morgenrunden über Abraham, Hagar und Jakob sowie der tägliche Abendsegen vervollständigten das bunte Programm. „Das Leitungsteam hat seine ganze Fantasie spielen lassen und den Kindern eine wundervolle Woche geschenkt“, freut sich Müller-Bilgenroth.
Alle wollen im nächsten Jahr wieder mit. Allerdings muss ein neuer Ort gefunden werden – das Schullandheim Bokel soll geschlossen werden.

Auch auf Schloss Ascheberg im Kreis Plön war viel los: Diakonin Marina Holsten reiste mit 69 Kindern und 22 Teamern auf das weitläufige Gelände der christlichen Jugendfreizeitstätte – zum Spielen, Baden und BMX-Fahren. Seit 1992 schon begleitet Holsten Ferienfreizeiten – um Kindern neue Horizonte zu eröffnen. In diesem Jahr wurde sie erneut von Volker Nutbohm, Kirchenvorsteher aus Hechthausen, tatkräftig dabei unterstützt.

Kanufahren und ein Ausflug zur Prinzeninsel

Höhepunkte waren nicht nur das Kanufahren, sondern auch  der Ausflug nach Plön mit anschließender Bootsfahrt zur Prinzeninsel. „Das haben alle sehr genossen“, sagt Holsten. Gemeinsame Andachten und biblische Geschichten gaben Halt und Orientierung. Im nächsten Jahr soll es nach ins nordrhein-westfälische Horn-Bad Meinberg gehen.

Was hier entsteht, geht übers Sommerprogramm hinaus

Denn klar ist: Nach der Ferienfreizeit ist vor der Ferienfreizeit – was hier entsteht, geht weit über eine Woche Sommerprogramm hinaus. Es geht um Gemeinschaft, Vertrauen, Glauben – und Erinnerungen, die bleiben.

Andreas Schoener, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln