Ihr Herz schlägt für die Menschen. So war es immer schon. 41 Jahre lang hat sich Birgit Nahrwold im kirchlichen Dienst für hilfsbedürftige Mitbürger eingesetzt, 36 Jahre und 5 Monate davon als Kirchenkreissozialarbeiterin bei der Diakonie. Ende des Monats ist Schluss: Ruhestand. Es wird kein Tag sein wie jeder andere.
Gute Gelegenheit zum Plausch mit der Superintendentin
Vor ihrer offiziellen Verabschiedung Ende Februar im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Cadenberge hat sich Birgit Nahrwold mit Superintendentin Kerstin Tiemann verabredet. In der Superintendentur in Otterndorf ist an diesem regnerisch-ruhigen Nachmittag gute Gelegenheit zum Plausch bei Kaffee und Keksen. "Wo ist bloß die Zeit geblieben", fragt sich die 65-Jährige, als sie die wichtigsten Stationen ihres beruflichen Lebens noch einmal Revue passieren lässt.
"Ich wollte irgendwas mit Menschen machen"
Gern erinnert sich die gebürtige Bremerhavenerin an die Anfänge, als sie nach dem Abitur darüber nachdenkt, wie es denn für sie weitergehen soll. "Ich wollte irgendwas mit Menschen machen", weiß Nahrwold noch heute und schmunzelt. Ein freiwilliges soziales Jahr im ökumenischen Altenzentrum St. Ansgar in Hannover ist die erste Station. Dort habe sie erstmals festgestellt, "dass ich gern einen helfenden Beruf ergreifen möchte", das Studium der Sozialen Arbeit in Braunschweig ist nur folgerichtig.
Zuerst geht es zur evangelischen Erwachsenenbildung nach Stade
Nach dem staatlichen Anerkennungsjahr beim Kreisjugendamt Pinneberg ist sie dann - wie viele andere zu der Zeit - einige Monate arbeitslos. Weiter geht es zunächst mit einer ABM-Stelle bei der evangelischen Erwachsenenbildung in Stade, erzählt Birgit Nahrwold. 1984 schließt sich das Projekt "Arbeiten und Lernen" für arbeitslose Jugendliche in Cadenberge an - das heutige Berufsbildungswerk Cadenberge e.V. mit einem breitgefächerten Qualifizierungsangebot und Ausbildungsmöglichkeiten.