Energiewende in der Kirche: Klimaschutzprojekte fest im Blick

Nachricht Cuxhaven, 13. November 2025

Der Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln richtet seinen Fokus verstärkt auf Zukunftsthemen – Klimaschutz und erneuerbare Energien spielen dabei eine zentrale Rolle. Dies zeigte sich bei der jüngsten Zusammenkunft der Kirchenkreiskonferenz am Dienstag, 11. November 2025. Die Sitzung fand dieses Mal nicht in einem kirchlich genutzten Gebäude statt, sondern bei der PNE AG in Cuxhaven. Vor Ort informierten sich die Teilnehmer über die Potenziale von Wind- und Solarenergie.

Detaillierte Daten und Fakten im Vortrag

Gemeinsam mit Superintendentin Kerstin Tiemann erhielten Pastoren und Diakone detaillierte Daten und Fakten zu laufenden und geplanten Klimaschutzprojekten. Jens Peters (Prokurist), Darius Gooß (Projektentwicklung Nord/West) und Jens Lennemann (Öffentlichkeitsarbeit) standen den Gästen dabei Rede und Antwort.

"Dank Gebäudebedarfsplan einen Schritt weiter als andere"

Seit Anfang des Jahres arbeitet der Kirchenkreis intensiv daran, das Klimaschutzgesetz in seinen Kirchengemeinden umzusetzen. Pastorin Meike Müller-Bilgenroth berichtete über erste Ergebnisse aus dem Fachausschuss der Kirchenkreissynode: „Dank unseres bereits beschlossenen Gebäudebedarfsplans sind wir in mancher Hinsicht schon einen Schritt weiter als andere.“

Gleichzeitig wies sie auf noch offene Aufgaben hin: Um eine verlässliche Energiebilanz über alle kirchlichen Liegenschaften zu erhalten, sollen die Gemeinden beispielsweise das „Grüne Datenkonto“ pflegen, in dem Wasser-, Gas-, Öl- und Stromverbräuche erfasst werden. Bisher tun dies nur 14 von 32 Gemeinden.
Zudem muss jede Gemeinde inzwischen einen Energiebeauftragten benennen. Fragen und gesetzliche, beziehungsweise steuerliche Hürden bestehen noch in der Umsetzung von Photovoltaik auf Kirchendächern. Darüber hinaus beschäftigt sich der Ausschuss mit der Förderung von E-Mobilität.

"Energietransformation benötigt einen langen Atem"

Müller-Bilgenroth betonte: „Die Komplexität der Umsetzung des Klimaschutzgesetzes darf nicht zu Hemmung oder Lähmung führen.“ Sie forderte die professionelle Unterstützung durch das Kirchenamt und die Landeskirche ein und ergänzte: „Energietransformation benötigt einen langen Atem.“

Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens erläuterte Darius Gooß am Beispiel des Landkreises Gifhorn die politischen und planungsrechtlichen Rahmenbedingungen für Wind- und Photovoltaikprojekte. Schnell wurde deutlich, wie komplex die Entwicklung solcher Vorhaben ist: Sie reicht von den ersten Gesprächen mit Grundstückseigentümern über detaillierte Planungen und das Antragsverfahren bis hin zum Baubeginn.

Unverbindliche Gespräche ins Auge gefasst

Superintendentin Kerstin Tiemann dankte für die umfassenden Informationen und die Hinweise, dass man für eigene Projekte unverbindliche Gespräche mit der PNE führen könne. Es wurde vereinbart, Infos über kircheneigene Flächen dem Unternehmen zur Prüfung zur Verfügung zu stellen.

Logistische Herausforderungen in Theorie und Praxis

Im Fachvortrag von Jens Peters über den Windpark Altenbruch II erfuhren die Teilnehmer, dass die neun Anlagen seit 2008 genug Strom erzeugen, um jährlich 16.750 Haushalte mit jeweils vier Personen zu versorgen – und welche logistischen Herausforderungen ein solches Millionenprojekt mit sich bringt. Vertieft wurden die Kenntnisse bei einem Ausflug in den Windpark: Mit Sicherheitshelmen und -westen ausgerüstet, konnten die Besucher einen Blick ins Innere einer Windenergieanlage werfen.

Gewonnene Erkenntnisse und Kontakte sind hilfreich

Der Besuch bei der PNE AG hat den Mitgliedern der Kirchenkreiskonferenz eindrucksvoll gezeigt, wie vielschichtig und zugleich zukunftsweisend die Energiewende ist. Für den Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln ist klar: Nur mit Engagement, sorgfältiger Planung und partnerschaftlicher Zusammenarbeit lassen sich Klimaschutzprojekte umsetzen.
Die gewonnenen Erkenntnisse und Kontakte bieten nützliche Unterstützung, um eigene Initiativen für erneuerbare Energien in den Gemeinden weiter voranzutreiben.

Andreas Schoener, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln