Wer einmal an der Esse gestanden hat, der weiß: Schmieden ist ein Prozess. Schmieden nimmt Zeit in Anspruch, ehe das Werk über der offenen Feuerstelle gelingen kann.
Insofern hatte der Schmiedekurs für Frauen, den Pastorin Sabine Badorrek aus Groden erstmals angeboten hatte, durchaus etwas gemeinsam mit ihrer täglichen Glaubensarbeit in St. Abundus.
Zur Leitung und Moderation des ungewöhnlichen Workshops war Hilke Leu aus Bremerhaven angereist. An ihrer mobilen Schmiede zeigte die Künstlerin den erwartungsfrohen Damen, wie man denn das Feuer auf die richtige Temperatur bringt und wie man am besten den Hammer schwingt, um unter wohlgesetzten Schlägen dem Eisen Form zu verleihen.
„Die Idee dabei ist, den Frauen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie sich ausprobieren und etwas ganz Neues wagen können", umreißt Sabine Badorrek Sinn und Zweck des schweißtreibenden Tuns. Das Schmieden stelle besondere Anforderungen: Körper und Geist werden gleichermaßen beansprucht, der Alltag nach und nach ausgeblendet.
Mehrere Stunden arbeiteten die Frauen in Zweier-Teams konzentriert an ihren Arbeiten. Jede Frau hatte schließlich ihre eigenen Stücke gefertigt und konnte sie später stolz mit nach Hause nehmen.
Zum Schluss waren sich alle einig: Schmieden macht Spaß und ist keineswegs nur Männersache. "Es stärkt das Selbstvertrauen und ist außerdem eine tolle Gruppenerfahrung gewesen", bilanzierte Badorrek zufrieden.
Eine Wiederholung ist keinesfalls ausgeschlossen.
Andreas Schoener, Referent für Öffentlichkeitsareit im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln