Trotz Spardruck: Kirchenkreis stellt wichtige Weichen für die Zukunft

Nachricht Kirchenkreis, 02. Juli 2025

Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen und Sparvorgaben der Landeskirche kann der Ev.-lutherische Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln für die Jahre 2025/2026 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Das ist das zentrale Ergebnis der jüngsten Sitzung der Kirchenkreissynode (KKS), die diesmal ganz im Zeichen von Zahlen, Tabellen und Analysen stand. Zugleich war die Versammlung geprägt von Zuversicht und Hoffnung.

In ihrer einleitenden Andacht betonte Pastorin Martina Weber die Verantwortung im Umgang mit knappen Mitteln: „Es gilt, mit klarem Blick und wachem Herzen zu haushalten.“ Und weiter: „Es geht nicht darum, Dinge zu streichen, sondern die Gelegenheit zu nutzen, die Schätze in unserem Kirchenkreis neu zu entdecken.“

"Noch vor drei Monaten waren drei dieser Stellen vakant“

Während der Sitzung unter Leitung von KKS-Präsidentin Ute Mushardt und in Anwesenheit von Superintendentin Kerstin Tiemann wurde aus mehreren Regionen viel Positives gemeldet – etwa aus  "Mitte". Mit dem Dienstantritt von Pastor Matthias Hövelmann am 1. Juni, dem geplanten Arbeitsbeginn von Pastor Axel Scholz am 1. August und dem Start von Tileman Wiarda am 1. September sind bald alle sieben Pfarrstellen der Region besetzt, sagte Pastor Klaus Volkhardt erfreut. „Noch vor drei Monaten waren drei dieser Stellen vakant.“

Arbeit in den Cuxhavener Innenstadtgemeinden wird neu gestaltet

Auch in der Region Ost gibt es Anlass zur Freude: Pastorin Betina Dürkop teilte der Synode mit, dass ihre neue Kollegin Martina Wüstefeld kürzlich in Warstade in ihr Amt eingeführt worden sei. Aus der Region West berichtete Pastorin Dr. Sabine Manow von einem fortschreitenden Zukunftsprozess zur Neugestaltung der Arbeit in den fünf Innenstadtgemeinden Cuxhavens. Hintergrund ist der bevorstehende Ruhestand von Pastor Hans-Christian Engler im Sommer 2026 – seine Stelle soll nicht nachbesetzt werden.

Den Haushaltsplan für die Jahre 2025/2026 stellten Helmut Weermann und Andrea Finkennest vom Kirchenkreisvorstand vor. Ihr Fazit: Der Haushalt ist trotz einer Einsparvorgabe von zwei Prozent ausgeglichen – ohne die Kernaufgaben kirchlicher Arbeit zu gefährden. Für 2025 sind 9.673.100 Euro veranschlagt, für 2026 sind es 9.606.200 Euro.
Der Etat für Fort- und Weiterbildung wurde erhöht: Nach der Neubildung kirchlicher Gremien stehen zusätzliche Mittel in diesem Bereich zur Verfügung. Diese sollen die fachliche Entwicklung der haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden stärken und langfristig zur Qualitätssicherung beitragen.

"Mehrausgaben notwendig, um Personalbestand stabil zu halten"

Gleichzeitig steigen die Personalkosten – bedingt durch Tarifsteigerungen und den erhöhten Bedarf an qualifiziertem Personal. „Diese Mehrausgaben sind notwendig, um den Personalbestand stabil zu halten und eine verlässliche Arbeitsstruktur zu gewährleisten“, erklärte Finkennest. Die geringeren Zuweisungen der Landeskirche erschwerten die Planung zusätzlich. „Dennoch konnten wir durch sorgfältige Mittelverwendung und klare Prioritäten ein ausgewogenes Budget aufstellen“, sagte Finkennest. Die Synode stimmte dem Haushaltsplan einstimmig zu.

Neben dem Etat stellte die Versammlung weitere zukunftsweisende Weichen: Auf Empfehlung des Kirchenkreisvorstands beschlossen die Synodalen einstimmig die Einrichtung einer halben Fundraising-Stelle – zunächst für fünf Jahre. Die neue Fachkraft soll gezielt Fördermittel über spezielle Programme einwerben und damit Projekte in den Kirchengemeinden unterstützen. Superintendentin Kerstin Tiemann betonte: „Die Beantragung von Fördergeldern ist äußerst zeitintensiv und kann durch eine qualifizierte Person deutlich effektiver erfolgen.“

„Mit Zuversicht und handlungsfähig in die Zukunft“

Auch der Blick in die Zukunft kam nicht zu kurz: Die Synodalen zeigten sich dankbar für die digitale Teilnahme von Dr. Manuel Kronast. In seinem Vortrag „Mit Zuversicht und handlungsfähig in die Zukunft“ sprach der Oberkirchenrat der Landeskirche zentrale Fragen an, die viele Mitarbeitende in den Regionen West, Mitte und Ost nicht erst seit heute bewegen: Wie kann Kirche neu gedacht werden?
Im August soll eine Bereisung der Kirchenkreisregionen – unterstützt von der Service-Agentur der Landeskirche – helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden.

Andreas Schoener, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln