Zahlreiche Orgelfachleute aus dem In- und Ausland nutzten im Mai wieder die Gelegenheit, die bedeutenden Denkmalorgeln in Lüdingworth und Altenbruch zu besuchen. Größtenteils dienten diese Stippvisiten dem Studium der historischen Instrumente – sowohl in klanglicher Hinsicht als auch im Hinblick auf Spieltechnik von Musik aus der Entstehungszeit der Orgeln, deren Disposition und Konstruktion.
Zu den Besuchern zählten unter anderem Professorin Mari Fukumoto von der Universität der Künste Berlin, die im Rahmen eines Orgelkonzertes an der jüngst restaurierten Orgel in Otterndorf die beiden benachbarten Orgeln besuchte und sich begeistert zeigte. "Professorin Fukumoto wird im nächsten Jahr in Lüdingworth ein Orgelkonzert an der Wilde-Schnitger Orgel spielen", teilte Konzertorganist Ingo Duwensee aus Cuxhaven weiter mit.
Im Mai folgten eine Gruppe niederländischer Organisten aus Südholland, der Konzertorganist und Orgelsachverständige Reinhold Morath aus Erlangen sowie Olli Pyylampi, Orgel-Dozent an der Universität Helsinki in Begleitung von Orgelbaumeister Hendrik Ahrend. Darüber hinaus durften die Kirchengemeinden auch François Benoit aus dem Elsass, Professor van de Cauter vom Konservatorium Brüssel sowie den Weseler Domorganisten Kreismusikdirektor Dr. Ansgar Schlei mit dem Organistenkonvent aus dem Rheinland begrüßen, der einen zweitägigen Fortbildungskurs an den Orgeln durchführte.
Tobias Lindner reiste mit der Orgelklasse der Schola Cantorum aus Basel an. Mit Studenten aus Italien, Norwegen, Deutschland, Polen und England war die Gruppe international vertreten.
"Instrumente erfahren weithin internationale Aufmerksamkeit"
"Die intensive Auseinandersetzung mit den beiden historischen Orgeln ist für viele dieser Fachbesucher ein zentraler Bestandteil ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit", erklärte Duwensee. Es habe sich gezeigt, "dass die Instrumente weiterhin internationale Aufmerksamkeit erfahren und als bedeutende Zeugnisse norddeutscher Orgelbaukunst geschätzt, besucht und genutzt werden".
Ein besonderes Anliegen zum Erhalt betrifft derzeit die Wilde-Schnitger-Orgel in Lüdingworth: "Die Prospektpfeifen des historischen Gehäuses sind durch Fledermauskot stark verunreinigt und müssen aus konservatorischen Gründen neu foliiert werden", so Duwensee. Diese Maßnahme sei aufwändig und kostenintensiv.
"Restaurierung ist dringend notwendig"
"Die Kirchengemeinde ist daher auf Spenden angewiesen, um die dringend notwendige Restaurierung fachgerecht umsetzen zu können. Jede Unterstützung – ob groß oder klein – hilft, dieses wertvolle Kulturgut für kommende Generationen zu erhalten", appelliert Duwensee.
Die Sommerkonzerte in diesem Jahr werden von Organisten aus der Region gespielt. So werden Eva Schad aus Bremerhaven, Andreas Fischer aus Hamburg und Hauke Ramm aus Stade die diesjährigen Interpreten sein. Beschlossen wird die Sommer-Reihe durch Roman Summereder aus Wien an der Lüdingworther Orgel. Die „Musik bei Kerzenschein“ in Lüdingworth für Solo-Sopran und Orgel gestalten Annegret Schönbeck und Martin Böcker aus Stade.