Ein facettenreiches Orgelkonzert mit Werken von der Spätrenaissance bis zur Gegenwart erwartet die Besucherinnen und Besucher am Freitag, 24. Oktober, um 19 Uhr in der St. Gertrud-Kirche Cuxhaven. An der Orgel ist Kirchenmusikdirektor Klaus Geitner aus München zu erleben – ein Musiker, der für seine stilistische Vielseitigkeit und sein Gespür für feine Klangfarben geschätzt wird. Das Programm spannt einen eindrucksvollen Bogen über vier Jahrhunderte Orgelmusik: von David Heinrich Garthoff (Praeludium ex C) über Dietrich Buxtehudes monumentale Passacaglia d-moll (BuxWV 161) und Johann Michael Bachs Choral „Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“ bis hin zu Werken von Christoph Wolfgang Druckenmüller, Georg Böhm und Johann Schneider.
Auch zeitgenössische Werke werden zu hören sein
Den Weg ins 19. Jahrhundert ebnen Kompositionen von Gian Domenico Catenacci, Felix Mendelssohn Bartholdy, Georges Jacob und Thomas Mee Pattison. Den Abschluss bilden zwei zeitgenössische Werke: die lyrische Aria von Wolfgang Lindner (*1956) und die klanggewaltige Fantasia pro organo pleno (2016) des US-amerikanischen Komponisten Carson Cooman (*1982).
Bei namhaften Lehrern "in die Schule gegangen"
Klaus Geitner, geboren 1959 in München, studierte Kirchenmusik am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium, anschließend in Augsburg und am Mozarteum Salzburg bei Prof. Stefan Klinda. Ergänzende Studien führten ihn zu namhaften Lehrern wie Nikolaus Harnoncourt, Michael Radulescu, Ton Koopman, Olivier Latry, Marie-Claire Alain, Jean Langlais, Daniel Roth, Frieder Bernius und Guy Bovet.
Geitner gründete "Ensemble Il concerto piccolo"
Von 1983 bis 2024 wirkte Geitner an der Himmelfahrtskirche München-Sendling, wo er seit 2009 den Titel Kirchenmusikdirektor trug. 2007 war er zum Dekanatskantor für München-Süd berufen worden. Neben seiner Tätigkeit als Organist und Kantor leitete er den Chor der Himmelfahrtskirche und gründete 1990 das Ensemble Il concerto piccolo, das sich auf die historische Aufführungspraxis des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisiert hat.
Zahlreiche Konzertreisen im In- und Ausland
Geitner war maßgeblich am Neubau der 1994 eingeweihten Eule-Orgel in der Himmelfahrtskirche beteiligt. Fernseh- und Rundfunkgottesdienste, zahlreiche Aufnahmen sowie Konzertreisen im In- und Ausland – unter anderem nach Berlin, Bamberg, Danzig, Fulda, Magdeburg, Passau, Salzburg, Lausanne und Ottobeuren – zeugen von seiner vielseitigen künstlerischen Tätigkeit.
Orgelsachverständiger und Chorleiter im Dekanat Rosenheim
Seit 2015 ist er als amtlicher Orgelsachverständiger der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern tätig und Mitglied im Verband der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD). Ab 2025 übernimmt er die Leitung des Chores an der Erlöserkirche im Dekanat Rosenheim.
Das Konzert verspricht eine spannende Reise durch die Epochen – von barocker Klangpracht über romantische Klangfülle bis zu zeitgenössischen Ausdrucksformen.
Allein die Beckerath-Orgel ist schon einen Besuch wert
Das Konzert findet auf einem Instrument statt, das allein schon einen Besuch wert ist: Die Beckerath-Orgel der St. Gertrud-Kirche wurde 1955 von der renommierten Hamburger Werkstatt Rudolf von Beckerath erbaut – ein Meisterwerk der Orgelbaukunst mit hellwachem, transparentem Klang und großer räumlicher Präsenz. Im Jahr 2023 wurde sie durch Winfried Puschmann (Orgelbau Puschmann) und Jens Steinhoff umfassend gereinigt und klanglich überarbeitet. Seither erstrahlt das Instrument in neuem Glanz und entfaltet seine volle Klangkraft – klar, präzise und zugleich warm im Ton. Der Eintritt ist frei, die Veranstalter freuen sich auf zahlreiche Besucher.