Die gute Nachricht vorweg: Keine Kirche wird geschlossen. Dennoch muss der Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln auf die Kostenbremse treten. Die Kirchenkreissynode verabschiedete in ihrer jüngsten Sitzung am 23. Oktober 2024 einen Gebäudebedarfsplan für Gemeindehäuser. Darüber hinaus wurde eine „Kategorisierung von Sakralgebäuden“ auf den Weg gebracht. Sie ist Voraussetzung dafür, dass die Landeskirche Hannover außerordentliche Baumaßnahmen an Kirchen bezuschusst.
Bei den Beratungen in Cadenberge machte Superintendentin Kerstin Tiemann deutlich, dass man aufgrund geringerer Steuereinnahmen, sinkender Zuweisungen der Landeskirche, neuer gesetzlicher Vorgaben zur Erreichung von Klimazielen und - nicht zuletzt - auch aufgrund des pastoralen Fachkräftemangels an weiteren Umstrukturierungen nicht vorbeikomme.
"In schwierigen Zeiten neue Wege beschreiten"
„Das ist ein schmerzhafter Prozess“, räumte die Superintendentin ein. „Wir wissen, dass Gemeindehäuser immer auch ein Treffpunkt sind und dass Menschen geeignete Räume in ihrer Nähe benötigen.“ Aber man müsse in diesen schweren Zeiten neue Wege beschreiten und über alternative Formen der Zusammenarbeit nachdenken. Dabei ist für Kerstin Tiemann klar: „Kirche lebt nicht von Gebäuden allein, sondern von Menschen, die sie – fest verwurzelt im christlichen Glauben – immer wieder neu mit Leben erfüllen.“
"Zustandsampel" hilft bei der weiteren Vorgehensweise
Eine „Zustandsampel“ – vorbereitet von Experten des Kirchenamtes, diskutiert in den Gremien der Kirchenkreissynode und vorschlagen vom Kirchenkreisvorstand – soll den Kirchengemeinden in den Regionen West, Mitte und Ost künftig die Richtung weisen. Für 11 Gemeindehäuser steht die „Zustandsampel“ auf „Grün“. Sie wurden als sogenannte Schwerpunktstandorte festgelegt und erhalten künftig weiter Bauzuweisungen. Mit diesen Geldern sollen zuallererst bauliche Mängel beseitigt werden, um die Gebäude in Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchenvorständen nach und nach klimaneutral zu gestalten.