Ohne besondere Anstrengungen wird es nicht gehen
In Sachen Mobilität wird es ebenfalls nicht ohne besondere Anstrengungen gehen. Im ländlich geprägten Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln ist der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) nicht ausreichend ausgebaut, die Länge der Wegstrecken und die Witterung an der Nordsee machen ein Auto unentbehrlich. Vor diesem Hintergrund seien die finanziellen Ressourcen zur Erstattung von Kosten wichtig, heißt es im Papier. Auch die Förderung von E-Fahrzeugen müsse geprüft werden. Mit diesem Thema wird sich der noch zu gründende Klimaausschuss der neuen Kirchenkreissynode eingehend beschäftigen.
Alternativlose Vorgaben auch beim Gebäudemanagement
Die Vorgaben der Landeskirche sind wie beim Gebäudemanagement jedoch alternativlos: 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen bei beruflich bedingter Mobilität bis 31. Dezember 2035, keine Netto-Treibhausgase mehr bis Ende 2045. Das setzt eine detaillierte Tabelle voraus, die von den verschiedenen Berufsgruppen und Ehrenamtlichen fortlaufend ausgefüllt werden soll. Auch wenn der eine oder andere aus der Runde das Verfahren ob vermehrter Schreibarbeit in Zweifel zieht - Superintendentin Tiemann hält es für unumgänglich und für sinnvoll zugleich. Sie spricht im Sinne der Sache von einer "Achtsamkeitsübung, die dazu führt, dass jeder sein Mobilitätsverhalten überprüft und gegebenenfalls ändert".
Nachhaltige Bewirtschaftung von Kirchenland ein Kernpunkt
Wichtiger Kernpunkt des Konzepts ist die nachhaltige Bewirtschaftung von Kirchenland. Folgende Ziele sollen dabei verfolgt werden: Die Biodiversität auf den Flächen soll erhöht, die Treibhausgasemissionen sollen gesenkt werden, die kirchlichen Einnahmen durch Landbesitz sollen sich nicht verändern, die Neuversiegelung von Flächen in kirchlicher Nutzung sollen weitestgehend vermieden oder ausgeglichen werden. Zudem sind Friedhofs- und Grundstücksflächen ökologisch aufzuwerten. Auch hier geht eine Bestandserfassung der Detailarbeit voraus.
Regional produzierter Strom auf Kirchendächern
Ambitioniert sind die Ziele ebenso, wenn es um die Produktion von regional erzeugtem Strom geht. Demnach soll bis zum 1. Juni nächsten Jahres der Bestand aller kircheneigenen Gebäude erfasst sein, die sich dafür eignen, auf ihren Dächern Solarwärme oder -strom mittels Photovoltaik zu erzeugen. Mit der Konkretisierung des Konzepts wird der Klimaschutzausschuss der neuen Kirchenkreissynode Anfang nächsten Jahres beauftragt werden.
"Kirchenschiff" ist trotz Gegenwind auf einem guten Kurs
Nach dem Essen blickt Superintendentin Kerstin Tiemann auf die gemeinsame Zeit seit ihrem Dienstbeginn am 1. Oktober 2022 zurück. Sie spricht von einem Schiff, das schnell Fahrt aufgenommen habe und dabei so manchem scharfen Wind getrotzt habe. Dennoch habe die Mannschaft gute Arbeit geleistet, unter anderem das Schutzkonzept zur Prävention sexueller Gewalt verabschiedet, Gebäudebedarfspläne erstellt und – bei all diesen Anstrengungen - auch noch auf mehrere Offiziere (Pastoren) verzichten müssen, die durch Krankheit oder Pensionierung nicht mehr an Bord sein konnten. „Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch“, betont Tiemann. "Wir erhielten grandiose Mannschaftsverstärkung, zunächst durch Pastorin Meike Müller-Bilgenroth, dann durch Pastorin Martina Weber und schließlich durch das Pastorenteam Franziska May und Axel Scholz. "Viermal Personalzuwachs, eine großartige Sache. Viermal neuer Schwung und neue Ideen.“
Zwischenapplaus für die Mannschaft an Deck
Immer wieder gibt es Zwischenapplaus für die verdienten Mitfahrenden auf dem Kirchenschiff - beispielsweise für die Diakonie und deren Mitarbeiter, für den Kindertagesstättenverband, für jene, die in Kinder- und Jugendarbeit aktiv sind, für das berufsbildende Werk, für die Seemannsmission und für "unsere drei Kreiskantoren und die Musikusse unter uns". Es ließe sich insgesamt so viel Positives berichten, betont die Superintendentin, und spricht unter anderem von ihrer vierwöchigen Visitation in den Kirchengemeinden Sahlenburg, Altenwalde, Groden, Altenbruch und Lüdingworth. Doch nicht nur für die Menschen ebendort gibt es ein dickes Lob, sondern für alle Ehren- und Hauptamtlichen im Kirchenkreis. „Was mussten Sie an schweren und richtungsweisenden Entscheidungen treffen“, anerkennt die Superintendentin. "Und deshalb dürfen Sie alle sich nun mit dem guten Gefühl verabschieden, Meilensteine geschafft und ein stabiles Gerüst gebaut zu haben", unterstreicht Kerstin Tiemann. "Wir sind Kirche - und dank Ihnen mutig-stark-beherzt."
Andreas Schoener, Referent Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Cuxhaven-Hadeln